Die Sainte-Chapelle ist die frühere Palastkapelle der ehemaligen königlichen Residenz Palais de la Cité auf der Île de la Cité in Paris (1. Arrdt.).
Read moreDie Kapelle wurde zwischen 1244 und 1248 auf Wunsch Ludwigs IX. des Heiligen vermutlich von Pierre de Montreuil erbaut, um die kostbaren Passionsreliquien („Christi Dornenkrone“ und Teile des „Wahren Kreuzes“) aufzunehmen, sowie die Spitze einer Lanze, die dem römischen Hauptmann Longinus gehört haben soll, die der König 1237 dem lateinischen Kaiser Balduin II. abgekauft hatte. Am 26. April 1248 wurde die Kapelle der Heiligen Jungfrau Maria geweiht. Es handelt sich um eine zweistöckige Palastkapelle mit einer niedrigen Unterkapelle und einer hohen Oberkapelle. Diese war Aufbewahrungsort der Reliquien und blieb dem einfachen Volk verschlossen. Der größte Teil ihrer Wände wird von kostbaren Buntglasfenstern eingenommen, wodurch der hohe Raum von unirdisch wirkendem Licht durchflutet wird.
Hier lässt sich auch demonstrieren, dass die Tendenz der Gotik, den ehemaligen Steinraum in einen farbigen Glasschrein aufzulösen und die Wände fast vollkommen in mehrbahnige Maßwerkfenster zu verwandeln, nicht dazu führt, dass der Innenraum wesentlich heller wird. Stattdessen war die ergreifende Wirkung des farbigen Lichts, die leuchtende Wand, das Ziel, das Aufgehen der irdischen Existenz in einem mystischen Farbraum.
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